Ralf Schmid hört auf als Skisprung-Trainer

Letzter Auftritt als Coach beim Nachtspringen
Nach fast 40 Jahren Trainerarbeit soll nun Schluss sein. Ralf Schmid verabschiedete sich beim Nachtspringen in Oberstdorf von einer Aufgabe, die für ihn stets mehr als nur ein Job war. Zahlreiche aktive und ehemalige Skispringer und Skispringerinnen des Skiclub Oberstdorf, darunter Katharina Schmid, Johannes Rydzek, Vinzenz Geiger und Julian Schmid, standen Spalier im Stadion, wo Schmid die letzte Barriere nahm. Kein Geringerer als Karl Geiger hatte für den langjährigen SCO-Coach auf dem Weg in den Trainer-Ruhestand einen Sprungski in den Weg gelegt. Eine letzte Hürde, die der 57-Jährige „mit links“ nahm.
An eine „wechselhafte Karriere“ im Wintersport denkt Sprungtrainer Ralf Schmid zurück. Denn zunächst hatte er 1972 als alpiner Rennläufer beim SCO begonnen. Mit dem Skispringen hatte er seinerzeit nur als ehrenamtlicher Helfer im Tretkommando bei der Vierschanzentournee zu tun. Nachdem er seine aktive Laufbahn bei den Alpinen beendet hatte, wechselte er 1985 dort ins Trainerlager, brachte dem Nachwuchs drei Jahre bei, wie man in Slalom und Riesenslalom den schnellsten Weg durch die Stangen findet. Von 1986 engagierte es sich 14 Jahre lang in der Vorstandschaft des Skiclubs als Jugend- und Sportwart. In dieser Zeit betreute er unter anderem als Trainer die Behinderten-Nationalmannschaft alpin.
Auf der Suche nach einem Nachwuchstrainer für die Skispringer und Kombinierer des Vereins fragte man dann Ralf Schmid, der diesen Job dann zunächst sechs Jahre für den Skiclub Oberstdorf, zwischenzeitlich für den Skiverein Casino Kleinwalsertal und ab 2011 erneut für Oberstdorf übernahm. Fast ein Vierteljahrhundert auf den Schanzen am Schattenberg und bei unzähligen Nachwuchswettbewerben in der Alpenregion verbrachte er auf dem Trainerpodest, mit Ratschlägen zu Absprung- und V-Stil, mit Lob bei guten Trainingsleistungen, tröstenden Worten bei misslungenen Sprüngen und als Busfahrer zu den Wettkampforten.
Die Schanzen in seiner Heimatgemeinde betreute Schmid drei Jahre als Schanzenchef und 15 Jahre als Rennleiter, ehe ihn Georg Späth ablöste. Er begleitete die Nordische Skiweltmeisterschaft 2005, viele Skiflug-Wettbewerbe an der Heini-Klopfer-Schanze und arbeitet seit 2005 für die FIS als Technischer Delegierter.
Nach und nach hat Schmid einige seiner Aufgaben abgegeben, wie nun auch den Trainerjob beim SCO. Seinem Verein bleibt er aber erhalten als Referent für den Breitensport, der künftig eine größere Rolle im Clubleben einnehmen soll.