Fotograf, Skipionier und Alpinist. Geboren 1879, Gestorben 1966
Der Fotograf Eugen Heimhuber hat schon um die Jahrhundertwende und kurz danach mit seinem Bruder Fritz, dem Kemptner Arzt Dr. Max Madlener und dem Immenstädter Dr. Christoph Müller sehr gewagte Bergfahrten mit Skiern in den Allgäuer Alpen unternommen. Zusammen oder in unterschiedlicher Besetzung, bestiegen diese Skipioniere mit ihren primitiven Brettern Nebelhorn, Himmeleck, Fellhorn und andere Allgäuer Gipfel. Skifahrten in die Hochalpen stellten damals ein großes Wagnis dar. Es gab weder entsprechende Karten noch Unterlagen über sichere Routen, zudem fehlte auch jegliche Erfahrung in der Lawinenkunde. „Im Falle eines Falles“ standen keine Hilfsmannschaften zur Verfügung. Bei einem etwaigen Unfall stellte die Kameradenhilfe die einzige Möglichkeit der Rettung dar.
Der 1909 gegründete Allgäuer Skiverband hatte sich die Verbreitung des „Schneeschuhlaufes“, wie der Skilauf damals genannt wurde, auf die Fahnen geschrieben. Zur Verwirklichung seines Zieles hat er u.a. im gleichen Jahr Eugen Heimhuber als Skilehrer engagiert. Einheimische und auch Gäste sollten an den Wintersport herangeführt werden. Es war selbstverständlich, dass sich der junge Sportsmann Eugen Heimhuber auch dem Wettkampf stellte. Bei den ersten Allgäuer Skimeisterschaften im Jahre 1910 holte er für den Skiclub Oberstdorf den ersten Meistertitel im Langlauf und Sprunglauf.
Vater Josef Heimhuber mit seinen Söhnen und Dr. Müller befassten sich auch mit der Ausrüstung für den „Schneeschuhfahrer“, betrieben eine Skiwerkstatt und stellten in Hinblick auf Skibindungen und anderem Zubehör einige Neuheiten her.
Bei vielen Skifahrten in den Bergen entstanden durch Eugen Heimhuber traumhafte fotografische Aufnahmen, die heute, rund 100 Jahre später, bei Ausstellungen als lichtbildnerische Meisterleistungen bestaunt werden. Aber auch als Alpinist hat sich Eugen Heimhuber einen Namen verschafft. So trug er sich als Erstbegeher der Trettach-Nordwand – und dies im Abstieg! - in die Liste der Pioniere ein. Insgesamt hat er sich – neben den sportlichen Leistungen - mit seinen hervorragenden Bildern selbst ein bleibendes Denkmal gesetzt.