Sara „Dominashi“ schraubt Erfolgsbilanz weiter nach oben
Japanerin Takanashi triumphiert in Oberstdorf doppelt. Jetzt schon 38 Siege in 65 Weltcups
Sara Takanashi bleibt im Frauenskispringen das Maß aller Dinge. Die 19-jährige Japanerin holte sich auch im zweiten Wettbewerb in Oberstdorf vor 950 Zuschauern in der Erdinger Arena den Sieg. Im zweiten Durchgang kam sie zwar mit 97 Metern nicht an die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz (98 Meter) heran. Ihr Vorsprung aus dem ersten Durchgang reichte aber locker für den achten Saisonsieg im neunten Wettkampf. Takanashi schraubte ihre Erfolgsbilanz weiter in die Höhe: im 65. Weltcup schaffte sie den 38. Sieg. Zweite wurde erneut die 32-Jährige Österreicherin Iraschko-Stolz, die in Oberstdorf damit den vierten Podiumsplatz im vierten Weltcup schaffte. „Die Schanze liegt mir, heute bin ich fünfmal glücklicher, weil ich endlich wieder das richtige Gefühl in der Luft hatte.“
Selbst überrascht über ihren dritten Rang war die Norwegerin Maren Lundby, die am Samstag noch als 31. knapp den Finaldurchgang verpasst hatte. „Heute hat endlich alles gestimmt. Jetzt blicke ich natürlich zuversichtlich dem Heimwettkampf in Oslo entgegen.“
Für die deutschen Springerinnen brachte die Schanze in Oberstdorf erneut kein Glück. Schwer enttäuscht war Katharina Althaus vom Skiclub Oberstdorf, die mit einem Sprung auf 81 Meter nicht einmal den zweiten Durchgang erreichte und ihre Leistung knapp kommentierte: „Das war nicht mein Tag”. Nicht viel besser machte es Clubkameradin Gianina Ernst, die sich ebenso wie Svenja Würth mit einer guten Leistung noch für den Wettkampf auf der Großschanze in Oslo hätte empfehlen wollen. Von den fünf DSV-Athetinnen, die sich für den zweiten Durchgang qualifiziert hatten, kam nur Anna Rupprecht unter die Top 20.
Die weiteren deutschen Platzierungen: 21. Agnes Reisch (WSV Isny), 23. Carina Vogt (SC Degenfeld); 24. Pauline Hessler (WSV 08 Lauscha); 28. Luisa Görlich.
STIMMEN zum Wettkampf am Sonntag
Sara Takanashi (Japan), Platz 1:
„Obwohl es heute stark geregnet hat war es ein gutes Wochenende für mich. Die Qualifikation habe ich wegen des Regens ausgelassen, ich wollte nicht, dass mein Equipment nass wird.
Nein, nein, es wird mir nicht langweilig, immer wieder zu gewinnen. Ich freue mich jedes Mal wieder. Auch bei den nächsten Wettkämpfen in Oslo möchte ich gute Sprünge machen und die Zeit genießen. Es gibt immer was zu verbessern. Ich arbeite noch an meiner Technik, denn ich möchte fähig sein mit den Jungs mitzuhalten. Daheim in Japan trainiere ich oft mit ihnen. Ich mag es sehr, die Jungs zu beobachten und von ihnen zu lernen. Jetzt bin ich noch nicht in der Form, aber vielleicht werde ich einmal in der Lage sein, mich mit ihnen zu messen.“
Daniela Iraschko-Stolz (Österreich), Platz 2:
„Die Schanze war heute super präpariert, wenn man gesehen hat, wie die anderen Wettkämpfe heute wegen des Wetters abgesagt wurden. Ein großes Lob an die Veranstalter. Mir hat das Wetter heute überhaupt nichts ausgemacht, das gleiche sagen auch die anderen Athletinnen. Es tut mir leid für die deutschen Mädels, es ist schade, dass es bei ihnen heute so schlecht gelaufen ist. Sie können mehr und ich wünsche ihnen für die nächsten Wettkämpfe, dass es besser läuft. Ich habe die Zeit in Oberstdorf genutzt, wieder besser in Form zu kommen. Ich fahre mit einem Lächeln nach Hause. Über den zweiten Platz von heute bin ich fünfmal glücklicher als gestern.“
Maren Lundby (Norwegen), Platz 3:
„Ich trainiere - genau wie Sara - auch mit den Jungs, wenn ich in Norwegen bin. Sara ist unglaublich gut. Sie ist ein Idol für mich. Ich arbeite daran, es ihr nachzumachen.
Die letzten Wochen und auch gestern noch war ich nicht so gut in Form, deswegen bin ich heute umso mehr erfreut über meinen dritten Platz. Ich habe seit gestern etwas an meiner Absprungtechnik geändert und es ist mir gut gelungen. Ich freue mich auf Oslo, am Holmenkollen werden wir viele Zuschauer haben und es wird ein großer Wettkampf.
Damenspringen ist in Norwegen auch noch nicht so populär wie bei den Jungs, aber es wird immer besser.“