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News

am 27.02.2019

Noch ein Sieg fürs Geschichtsbuch

Katharina Althaus (GER)

Die deutschen Frauen gewinnen bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld die Premiere des Team-Wettbewerbs. Bereits vor fünf Jahren hatte Carina Vogt Historisches geschafft

Fast auf den Tag genau fünf Jahre ist es her, dass Carina Vogt in Sotschi im Februar 2014 eine olympische Goldmedaille um den Hals gehängt bekam. Als erste Skispringerin der Geschichte. Gestern hat die 27-Jährige aus Schwäbisch Gmünd gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Seefeld ein weiteres Kapitel Skisprung-Historie geschrieben. Bei der Premiere eines WM-Team-Wettbewerbs wurden Vogt, Katharina Althaus (22, Oberstdorf), Ramona Straub (25, Langenordnach) und Juliane Seyfarth (29, Eisenach) ihrer Favoritenrolle gerecht und holten Gold vor den Teams aus Österreich und Norwegen. Bundestrainer Andreas Bauer meinte anschließend: „Irgendwie sind wir für Premieren geschaffen.“

Während der Saison hatten die deutschen Skispringerinnen bereits beide Team-Wettbewerbe in Ljubno/Slowenien und Zao/Japan jeweils mit großem Vorsprung gewonnen. Doch ganz so einfach war es dieses Mal nicht. In Seefeld waren es vor dem letzten Durchgang gerade einmal 8,8 Zähler, die zwischen Deutschland und Verfolger Österreich lagen. Und oben warteten mit Althaus, der Weltcup-Führenden Maren Lundby (24, Norwegen) und Lokalmatadorin Daniela Iraschko-Stolz (35, Österreich) drei absolute Hochkaräter der Szene. Althaus hatte ihre Nerven im Griff, sprang auf der Normalschanze auf 99,5 Meter – und segelte dabei weit über die geforderte Gold-Weite. Unten im Auslauf warteten bereits die Teamkolleginnen – und warfen sich freudestrahlend und schreiend auf Althaus. „Ich bin so froh, dass wir es geschafft haben. Klar waren wir die großen Favoriten. Aber trotzdem muss jeder erst mal seine Sprünge runterbringen. Ich bin jetzt erst einmal ein bisschen sprachlos“, sagte die Allgäuerin, derzeit als Weltcup-Zweite die beste Springerin des DSV-Teams.

Einer der ersten Gratulanten war DSV-Präsident Franz Steinle. Er sagte: „Es war ein Springen auf sehr hohem Niveau, aber beileibe kein Selbstläufer. Das mag zwar abgedroschen klingen, aber Staffeln und Mannschaftswettbewerbe haben eben ihre eigenen Gesetze.“ Steinle war wie den 3400 Zuschauern an der Schanze nicht entgangen, dass Seyfarth (98/95 Meter) und Vogt (99/92,5 Meter) in dieser enormen Drucksituation nicht ihre gewohnt starken Leistungen abrufen konnten. Dafür sprang ausgerechnet diejenige in die Bresche, die in dieser Saison erst einmal als Zweite aufs Podium kam. Das Zünglein an der Waage war keine der hoch dotierten Springerinnen im Team, sondern mit Ramona Straub die Nummer vier. Ihr gelang im ersten Durchgang mit einem Satz auf 106 Meter sogar die höchste Weite der gesamten Konkurrenz, im Finaldurchgang landete sie bei 100 Metern. Damit war die 25-Jährige, die erst im Herbst nach langer Verletzungspause ins Team zurückkehrte, an diesem Tag die Beste in Bauers Quartett. Sie blickte bei der Siegerehrung fast ein wenig ungläubig drein und sagte: „Ich bin mit dieser Schanze gut zurechtgekommen, auch schon im Training. Selbst schlechte Sprünge waren hier gute Sprünge. Ich hatte vor diesem Wettkampf ein super Gefühl. Es ist für mich unglaublich, dabei gewesen sein zu dürfen.“

Mit der Aufnahme des Team-Wettbewerbs in das WM-Programm ging für die Frauen ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Als wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung auf der Schanze bezeichneten sie die Entscheidung. In Sachen Preisgeld gibt’s allerdings noch gravierende Unterschiede. Während die deutschen Männer für ihren WM-Triumph 31 000 Euro bekamen – 7750 Euro für jeden der vier Springer –, ist es bei den Frauen nur ein Siebtel davon. Althaus, Vogt, Straub und Seyfarth kassierten für Gold 5000 Schweizer Franken, umgerechnet knapp 4400 Euro – 1100 für jede Springerin.

Doch das störte nach dem Premieren-Sieg niemanden. Die Frauen hatten nach dem Springen ohnehin kaum Zeit, darüber nachzudenken. Siegerehrung im Stadion, der lange Weg vorbei an den wartenden Journalisten, Interviews, Pressekonferenz.

Im Hotel wurde noch kurz auf den Erfolg angestoßen, dann richteten alle schon wieder den Fokus auf das heutige Einzel. 7000 Euro bekommt die Siegerin überwiesen. Zum Vergleich: Markus Eisenbichler kassierte für WM-Gold von der Großschanze 25 000 Euro.

Text: Stephan Schöttl, Allgäuer Anzeigeblatt, 27.02.2019

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